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Das Stadt- und Regionalportal

Im Landkreis Meißen wurden insgesamt 188 positive Tests registriert, 113 Personen konnten die Quarantäne nach überstandener Infektion verlassen. Zehn Patienten werden stationär behandelt, drei davon intensivmedizinisch. Die Zahl der mit Corona-Symptomen verstorbenen Patienten liegt weiterhin bei zehn. 229 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne. 
 
Laut Robert-Koch-Institut sind deutschlandweit inzwischen schätzungsweise 77.000 Menschen von ihrer Covid-19-Infektion genesen. Demgegenüber sind 3.569 Personen in Deutschland im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus gestorben. Aktuell gibt es in Deutschland 130.450 bestätigte Covid-19-Fälle.

Im Landkreis Meißen wurden insgesamt 188 positive Tests registriert, 113 Personen konnten die Quarantäne nach überstandener Infektion verlassen. Zehn Patienten werden stationär behandelt, drei davon intensivmedizinisch begleitet. Die Zahl der mit Corona-Symptomen verstorbenen Patienten liegt weiterhin bei zehn.

Zentrales Thema auf der heutigen Sitzung des Krisenstabes, an der die neue Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar, teilnahm, waren die geplanten Lockerungen im Alltag. „Die Städte und Gemeinden“, berichtete Ralf Hänsel als SSG-Vertreter und Bürgermeister der Gemeinde Zeithain, "warten mit großer Spannung auf die neue Verordnung des Freistaates als Grundlage der Kommunikation zwischen Rathaus und Bürgerschaft. Bislang sind noch viele Fragen offen. Wir kennen nur wenige Details.“

Ähnlich sieht es die Polizei, die für das Wochenende mehr Diskussionen zu Verhaltensregeln auf ihren Kontrollgängen erwartet. Polizeihauptkommissar Raiko Riedel informierte, dass die Bereitschaftspolizei am Sonnabend wie Sonntag die Kollegen im Landkreis Meißen wiederum bei den Kontrollfahrten unterstützen wird: „Die gelockerten Regeln sind noch nicht gültig, damit kontrollieren wir nach den Bestimmungen der bekannten Rechtsverordnung.“

Die Landkreisverwaltung plant die allmähliche Rückkehr in einen normalen Dienstbetrieb, allerdings mit geänderten Arbeitsschutzbedingungen analog der Vorschriften zum Schutz vor dem Corona-Virus SARS-CoV-2. Details werden in den nächsten Tagen – auch am Wochenende – beraten.

Die Situation im Landkreis Meißen ist derzeit sehr entspannt. Landrat Arndt Steinbach sagte mit Blick auf die nächsten Tage: „Noch gibt es keine neue Verordnung, aber sie wird natürlich überall diskutiert. Doch wenn sie ab Montag gültig ist, bitte ich mit Augenmaß die neuen, kleinen Freiheiten zu planen.“

 
Bericht aus Dresden

Die Präsidentin der Landesdirektion Regina Kraushaar bedankte sich für den Einblick in die Arbeit des Krisenstabes: „Es ist beispielhaft, wie dieser Stab im Landkreis Meißen aufgestellt ist mit einem Vertreter der Städte und Gemeinden, der Polizei, den Elblandkliniken.“ Eine gute Kommunikation sei wesentlich für ein erfolgreiches Krisenmanagement sowie die Akzeptanz auch unpopulärer Entscheidungen. Frau Kraushaar, vordem Staatssekretärin im sächsischen Sozialministerium, kennt den Landkreis Meißen vor allem aus der Perspektive der Elblandkliniken, deren Investitionen sie an allen Standorten begleitete: „Ein Problem hat sich im Laufe dieser Krise gezeigt: Die Gesundheitsämter sind in der Vergangenheit vor allem beim Thema Nachwuchs sträflich vernachlässigt worden. Jetzt gibt es angehende Mediziner, die in den Ämtern im Krisenmanagement eigesetzt werden. Das ist ein Weg, für diese verantwortungsvolle Arbeit zu werben. Ich hoffe sehr, dass sich junge Mediziner auch wieder für den Titel Amtsarzt begeistern können.“

Eine Bitte hatte die Präsidentin zum Thema Kommunikation. Auf dem Tisch der Landesdirektion liegen über 3.000 Anträge auf Entschädigung entsprechend dem Infektionsschutzgesetz bei Lohnausfall. Diese Entschädigung steht aber nur jenen Antragstellern zu, die aufgrund der Schließung von Kindertageseinrichtungen ihre Kinder zu Hause betreuen müssen und somit nicht der beruflichen Tätigkeit nachgehen können. Der Ladenbesitzer beispielsweise gehört nicht dazu. Das Infektionsschutzgesetz ist übrigens ein Bundesgesetz.

Der Krisenstab des Landkreises Meißen trifft sich auch am kommenden Wochenende.
Im Landkreis Meißen gibt es 178 positiv getestete Personen, davon ist bei 105 Personen die häusliche Quarantäne beendet. 255 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in häuslicher Isolation.
9 Personen sind aktuell stationär aufgenommen, davon 3 auf der Intensivstation. 10 Personen sind insgesamt verstorben.

Um eine weiträumige Ausbreitung des Virus zu reduzieren, bleiben die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, generell auf private Reisen und Besuche – auch von Verwandten – zu verzichten. Das gilt auch im Inland und für überregionale tages-touristische Ausflüge. Diese Forderung steht im Zentrum der neuen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung, die derzeit erarbeitet wird. Zwei Stunden hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gestern Abend mit den Landräten und Oberbürgermeistern über die neuen Lockerungen beim Corona-Schutz diskutiert. Die Befürchtung ist, dass auch der kleine Schritt zurück in den Alltag schnell an die Leistungsgrenze der klinischen Vorsorge für schwerstkranke Covid-19-Patienten führen könnte.

Die Statistik für den Landkreis Meißen stimmt gleichwohl weiterhin optimistisch. Die Zahl der positiven Testergebnisse beträgt aktuell 178. 105 vor Wochen an Corona erkrankte Personen konnten die häusliche Quarantäne beenden. Neun Patienten werden weiterhin stationär behandelt, drei auf der Intensivstation. Klinikvorstand Frank Ohi informierte zudem über 13 genesene Covid-19-Patienten, die das Krankenhaus inzwischen verlassen konnten. Für 255 Kontaktpersonen heißt es in den nächsten 14 Tagen „zu Hause bleiben“.

Während Landrat Arndt Steinbach die neuen Lockerungen ähnlich kritisch sieht wie der Ministerpräsident, ist Amtsärztin Petra Albrecht etwas optimistischer: „Es wird wieder mehr soziale Kontakte geben und damit steigt die Zahl der Infizierten. Aber wir sind sehr froh, dass die Lockerungen Schritt für Schritt und sehr überlegt in den Alltag integriert werden.“ Ein Ende der Krise ist noch nicht in Sicht. So werden die Gesundheitsämter personell und technisch weiter „aufgerüstet“, auch die ITS-Bereiche der Kliniken sollen vorsorglich ihre Kapazitäten erweitern. Auf der anderen Seite wächst Kritik an den weiterhin restriktiven Maßnahmen. „Die behutsame Öffnung“, so Landrat Steinbach, „war auch der Wunsch aller Landräte und Oberbürgermeister. Auf Erfahrungen mit einer Pandemie kann keiner verweisen. Beobachten wir, wie sich die Situation in den nächsten zwei Wochen entwickelt und diskutieren dann neu.“

Zu den Öffnungen gehört auch die gestaffelte Rückkehr in den Schulalltag. „Ab Montag“, informierte der 2. Beigeordnete des Landkreises und Dezernent für Technik Andreas Herr, „fahren die Busse – auch die Schulbusse - wieder nach Plan.“ Informationen dazu gibt es unter: www.vg-meissen.de oder unter der Telefon-Nummer 03521-732716

Für die Quarantäneverweigerer hat der Freistaat Sachsen eine neue Lösung gefunden. Wer andere wissentlich gefährdet, muss nach wie vor mit einer zwangsweisen Unterbringung rechnen. Der Freistaat plant drei Einrichtungen, wo die Verweigerer für die Zeit der Quarantäne untergebracht werden.
1. Korrektur (16.04.2020)

Änderungen einiger Details: Museen, Gedenkstätten etc. bleiben geschlossen.

Die Beschränkungen im öffentlichen Leben zum Schutz vor einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus werden in Sachsen teilweise gelockert. Das Kabinett hat auf seiner heutigen Sitzung leichte Lockerungen beraten, nachdem sich zuvor die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über deren Ausmaß verständigt hatten. Bedingung der Maßnahmen bleibt, dass die Ausbreitung des Coronavirus weiter verlangsamt wird. Die vereinbarten Lockerungen sollen bundesweit einheitlich gelten. Eine völlige Aufhebung aller Beschränkungen und Schließungen wurde als verfrüht verworfen, damit das Infektionsrisiko nicht wieder ansteigt.

Die Regelungen werden in einer Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung festgeschrieben. Deren Hauptziel bleibt es, dass alle Bürgerinnen und Bürger länderübergreifend einheitlich so gut wie möglich vor Infektionen geschützt werden. Es gilt immer noch, das Entstehen neuer Infektionsketten bestmöglich zu vermeiden, um Gesundheit und Leben zu schützen sowie das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Die bisherigen Maßnahmen haben dazu geführt, die Infektionsgeschwindigkeit zu reduzieren. Um dies zu sichern und die Ausbreitung des Virus zu bremsen sind aber Beschränkungen des öffentlichen Lebens weiterhin erforderlich.

Deshalb bleiben die Kontaktbeschränkungen mit einem Mindestabstand von 1,5 Meter aufrechterhalten. Die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen gelten überall und insbesondere dort, wo Kontakte stattfinden. Das Tragen von Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen wird ausdrücklich empfohlen. Gültig bleibt das Verbot von Ansammlungen von Menschen. Veranstaltungen bleiben untersagt. Auch die Schließung von Hotels und Gastronomie gilt weiter.

Trotzdem kann in kleinen Schritten mehr Freizügigkeit im öffentlichen Leben ermöglicht werden. Die Ausgangsbeschränkungen werden wegfallen. Menschen benötigen keinen triftigen Grund mehr, um das Haus zu verlassen. Allerdings bleiben beispielsweise Museen, Gedenkstätten, zoologische und botanische Gärten weiterhin geschlossen.

Zusätzlich zu den bisher geöffneten Läden können künftig alle Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern öffnen. Autohäuser, Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen können unabhängig von der Verkaufsfläche geöffnet werden.
Abhol- und Bringedienste sowie Paketzustellungen sind auch weiterhin erlaubt.

Bestehen bleiben die strengen Besuchsverbote von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, ambulant betreuten Wohngemeinschaften und Wohngruppen mit Menschen mit Behinderungen zum Schutz von besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen.

Das Kabinett wird morgen (17. April 2020) die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung beraten und verabschieden.



Meldung vom 15.04.2020

Die Beschränkungen im öffentlichen Leben zum Schutz vor einem Anstieg der Infektionen mit dem Coronavirus werden in Sachsen teilweise gelockert. Das Kabinett hat auf seiner heutigen Sitzung leichte Lockerungen beraten, nachdem sich zuvor die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über deren Ausmaß verständigt hatten. Bedingung der Maßnahmen bleibt, dass die Ausbreitung des Coronavirus weiter verlangsamt wird. Die vereinbarten Lockerungen sollen bundesweit einheitlich gelten. Eine völlige Aufhebung aller Beschränkungen und Schließungen wurde als verfrüht verworfen, damit das Infektionsrisiko nicht wieder ansteigt.

Die Regelungen werden in einer Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung festgeschrieben. Deren Hauptziel bleibt es, dass alle Bürgerinnen und Bürger länderübergreifend einheitlich so gut wie möglich vor Infektionen geschützt werden. Es gilt immer noch, das Entstehen neuer Infektionsketten bestmöglich zu vermeiden, um Gesundheit und Leben zu schützen sowie das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren. Die bisherigen Maßnahmen haben dazu geführt, die Infektionsgeschwindigkeit zu reduzieren. Um dies zu sichern und die Ausbreitung des Virus zu bremsen sind aber Beschränkungen des öffentlichen Lebens weiterhin erforderlich.

Deshalb bleiben die Kontaktbeschränkungen mit einem Mindestabstand von 1,5 Meter aufrechterhalten. Die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen gelten überall und insbesondere dort, wo Kontakte stattfinden. Das Tragen von Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen wird ausdrücklich empfohlen. Gültig bleibt das Verbot von Ansammlungen von Menschen. Auch Veranstaltungen bleiben untersagt. Dies gilt auch für Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sowie die Zusammenkünfte in Vereinen. Betriebsuntersagungen bleiben teilweise bestehen. Auch die Schließung von Hotels und Gastronomie gilt weiter.

Trotzdem kann in kleinen Schritten mehr Freizügigkeit im öffentlichen Leben ermöglicht werden. Die Ausgangsbeschränkungen werden wegfallen. Menschen benötigen keinen triftigen Grund mehr, um das Haus zu verlassen. Museen, Gedenkstätten, Bibliotheken, Archive, Botanische Gärten können wieder öffnen. Dabei müssen von den Besuchern immer die Abstandsregeln eingehalten werden.

Weiterhin geöffnet sind Geschäfte für den täglichen Bedarf wie etwa der Lebensmittelhandel, Getränkemärkte, Hofläden, mobile Verkaufsstände unter freiem Himmel oder in Markthallen für Lebensmittel, selbsterzeugte Gartenbau- und Baumschulerzeugnisse. Öffnen dürfen auch für die Grundversorgung notwendige Geschäfte wie zum Beispiel Banken, Sparkassen, Geldautomaten, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Buch- und Zeitungsläden, Filialen des Brief- und Versandhandels, Reinigungen, Waschsalons, Baumärkte, Ladengeschäfte von Handwerksbetrieben, Möbelhäuser, Telekommunikationsanbieter, Tankstellen, Autohäuser, Fahrradläden, Kfz- und Fahrradwerkstätten sowie einschlägige Ersatzteilverkaufsstellen, selbstproduzierende Baumschulen sowie Gartenbaubetriebe, Tierbedarf, der Großhandel. Die Erlaubnis zur Öffnung betrifft Ladengeschäfte des Einzelhandels jeder Art bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter. Abhol- und Bringedienste sowie Paketzustellungen sind erlaubt.

Bestehen bleiben die dagegen die strengen Besuchsverbote von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, ambulant betreuten Wohngemeinschaften und Wohngruppen mit Menschen mit Behinderungen zum Schutz von besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen.


Wenn das Kabinett der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung zustimmt, wird diese am 20. April 2020 in Kraft treten und gilt zunächst bis 3. Mai 2020.
Letzte Änderung am Freitag, 17 April 2020 00:53
Im Landkreis Meißen gibt es derzeit insgesamt 175 Menschen, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Davon haben 93 Personen die häusliche Quarantäne beendet, 223 Kontaktpersonen befinden sich derzeit in häuslicher Isolation. 9 Personen sind aktuell stationär aufgenommen, davon werden 3 intensivmedizinisch betreut. 10 Personen sind bislang verstorben.
 
Nach Auskunft des Robert-Koch-Institutes sind alle Bundesländer von Infektionsfällen mit dem neuen Corona-Virus SARS-CoV-2 betroffen. Im Freistaat Sachsen gibt es aktuell (15. April 2020) 3.819 Erkrankungen, das sind 68 mehr als am Vortag. 73 Menschen sind inzwischen an Covid-19 verstorben.

Im Landkreis Meißen hat sich Zahl der positiven Testergebnisse auf 175 erhöht. „Wir rechnen mit einer weiteren Steigerung“, erklärte Amtsärztin Petra Albrecht auf der heutigen Sitzung des Krisenstabes, „da über die Osterfeiertage weniger getestet wurde.“ Auch die Zahl der Fälle in Deutschland wird weiter ansteigen, entscheidend sind jedoch Anzahl und Tempo. Derzeit konnten landkreisweit insgesamt 93 Personen die häusliche Quarantäne nach überstandener Covid-19-Erkrankung beenden. Neun Patienten befinden sich derzeit in stationärer Behandlung, davon werden drei weiterhin intensivmedizinisch begleitet. Zehn Menschen sind insgesamt an Covid-19 im Landkreis Meißen verstorben. Die Zahl der Kontaktpersonen, die sich in einer 14tägigen häuslichen Isolation befinden, beträgt 223.

Das Robert-Koch-Institut erklärt in seiner aktuellen Risikobewertung, dass die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland weiterhin sehr hoch sei. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe steigt im Alter und bei bestehenden Vorerkrankungen. Doch diese Gefährdung variiere von Region zu Region. Die Belastung des Gesundheitswesens hängt maßgeblich von der regionalen Verbreitung der Infektion, den vorhandenen Kapazitäten und den Gegenmaßnahmen wie Isolation, Quarantäne, soziale Isolierung ab. Landrat Arndt Steinbach äußerte sich angesichts der Statistik sehr zufrieden über die große Disziplin der Landkreisbewohner. „Es ist nach wie vor der einzige Weg, sich vor einer Ansteckung zu schützen bzw. mitzuhelfen, dass die intensivmedizinischen Vorbereitungen für alle schwerstkranken Patienten ausreichen.“ Die Polizei konnte die Anerkennung des Landrates mit Zahlen bestätigen. Polizeihauptkommissar Raiko Riedel informierte über insgesamt zwei Straftaten und acht Ordnungswidrigkeiten bei Polizeikontrollen am Dienstag: „Wiederum waren es vor allem Gruppenbildungen, die geahndet werden mussten.“


Rückkehr in den Alltag?

Welche Wege zuerst für die Rückkehr in den gewohnten Alltag geöffnet werden, entscheiden heute die Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam mit der Kanzlerin. Gegen 21 Uhr hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die Landräte und Oberbürgermeister zu einer Beratung eingeladen, wo er über die Ergebnisse informieren wird. Landrat Arndt Steinbach wünscht sich eine „behutsame Rückkehr“ mit Blick auf das weiterhin vorhandene Gefahrenpotenzial. „Andererseits brauchen wir den Wegweiser zur Normalität“, so der Landrat. Dabei gehe es nicht Gesundheit gegen Wirtschaft oder Bildung, sondern „um eine differenzierte Risikoabwägung entlang sicherer Daten.“ Der Leitende Notarzt Dr. Oliver Hensel informierte über die gestrige Telefonkonferenz mit der Corona-Leitstelle am Universitätsklinikum Dresden: „Die Lage an allen Kliniken in der Region ist entspannt. Die Uniklinik überlegt sogar die Rückkehr in den normalen Dienstbetrieb mit geplanten Operationen.“ Einig waren sich allerdings die Mediziner im Krisenstab, dass – sollten die Kontakte gelockert werden – es zu einem erneuten Anstieg der Infektionen kommen könnte.


Nähen für den Landkreis?

Was haben Nadel und Faden mit Corona zu tun? Die 1. Beigeordnete des Landkreises Janet Putz berichtete von einem Treffen am Dienstag mit Großenhains Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach: „Das Berufliche Schulzentrum Großenhain wird für den Landkreis Mund-Nase-Schutzmasken nähen. Die Stadt koordiniert diese Aktion, an der sich vielleicht weitere Nähkundige beteiligen.“ Damit will der Landkreis auch auf eine eventuelle Maskenpflicht vorbereitet sein. Landrat Steinbach sieht hier auch die Städte und Gemeinden in der Pflicht.
Die Zahl der positiven Tests auf SARS-CoV-2 im Landkreis Meißen liegt weiterhin bei 174. Acht Patienten werden stationär behandelt, drei davon intensivmedizinisch. Neun Menschen sind bislang im Landkreis Meißen an Covid-19 gestorben. Insgesamt wurden 323 Kontaktpersonen zu häuslicher Isolation verpflichtet. 79 Menschen, die Wochen zuvor an Covid-19 erkrankt waren, konnten die Quarantäne beenden.
 
„Das Osterwochenende verlief insgesamt relativ ruhig“, so das Statement der Amtsärztin Petra Albrecht auf der heutigen Beratung des Krisenstabes. Probleme bereitet derzeit die Verordnung des Freistaates Sachsen zu Quarantänemaßnahmen für Ein- und Rückereisende zur Bekämpfung des Corona-Virus vom 9. April 2020, denn diese enthält viele Ausnahmeregelungen, die im Detail durch die Gesundheitsämter geprüft werden müssen. Landrat Arndt Steinbach motivierte am Wochenende die Mitarbeiterinnen im Gesundheitsamt, die „seit vielen Jahren im Infektionsschutz arbeiten, sehr erfahren sind und die mit den akribischen Recherchen einen wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Eindämmung der neuen Viruserkrankung im Landkreis Meißen haben.“ Ein Team wird sich jetzt ausschließlich den Fragen und Anträgen der Ein- bzw. Rückkehrer widmen. Übrigens ist diese Gruppe verpflichtet, sich umgehend im Gesundheitsamt zu melden.

Mit Spannung werden auch im Landkreis Meißen die Ergebnisse des Gespräches zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten am Mittwoch erwartet. Der Landkreis stellt sich behutsam auf Lockerungen ein. Die 1. Beigeordnete des Landkreises Janet Putz berichtete über eine große Nähaktion für Mund-Nasen-Schutz-Masken. Auch das Berufliche Schulzentrum in Großenhain wird sich daran beteiligen. Der 2. Beigeordnete des Landkreises und Dezernent für Technik Andreas Herr informierte über den Schülerverkehr, der ab kommenden Montag für die Klassen vier bis 12 langsam hochgefahren werden soll. Details werden in den nächsten Tagen beraten. Ronald Voigt, Leiter des Amtes für Brand-, Katstrophenschutz und Rettungswesen, leitet die Organisation professioneller Schutzausrüstungen für den Rettungsdienst, Altenpflegeheime, Behinderteneinrichtungen. Der Beauftragte der Bürgermeister im Krisenstab Ralf Hänsel fragte nach Kommunikationswegen und Detailinformationen für die Städte und Gemeinden im Landkreis. Dieses Thema beschäftigt auch den Krisenstab, denn die unterschiedlichen Informationsquellen und Netzwerke sind mitunter schwer zu koordinieren.

Aus Sicht der Polizei war es ebenfalls ein ruhiges Oster-Wochenende mit lediglich insgesamt 65 Ordnungswidrigkeiten und zwei Straftaten gegen Ausgangsbeschränkungen im Landkreis. Besorgte Nachbarn wandten sich mit vielen Anzeigen an die Polizei. Die Mehrzahl der Hinweise waren jedoch keine Regelverstöße.


Schulterschluss

Die Bewältigung der Folgen der Pandemie sei eine gemeinsame Aufgabe von Freistaat und kommunaler Ebene, so die Kernaussage einer Gesprächsrunde zwischen dem Ministerpräsidenten, seinen Stellvertretern, den Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition und den kommunalen Spitzenverbänden. Um die regionale Wirtschaft und das Handwerk in der Krise zu unterstützen, sollen die staatlichen und kommunalen Investitionen wie geplant fortgeführt werden. Und es wird nach Lösungen für die wegbrechenden Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden gesucht. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte, dass die Corona-Pandemie Freistaat und Kommunen vor bisher ungeahnte und nicht geplante Herausforderungen stelle, deren Folgen sich bislang noch nicht abschätzen lassen: „Wir stehen fest an der Seite unserer sächsischen Kommunen.“ Der Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Oberbürgermeister Bert Wendsche aus Radebeul, sagte: „Wir haben in dem Gespräch deutlich gemacht, dass es einen sächsischen Rettungsplan für die Kommunen geben muss. Bleibt dieser aus, werden die meisten Kommunen zu rigiden Sparmaßnahmen und hohen Schuldenaufnahmen gezwungen sein. Das Treffen gibt Unternehmen wie Einwohnern jedoch Hoffnung.“


Motivation für die Wirtschaft

Ein Brief der Handwerkskammer Dresden an Landrat Arndt Steinbach verknüpft sich mit der Bitte, das regionale Handwerk zu unterstützen. Das Handwerk sei durch die Corona-Krise sehr breit betroffen. So sind im Kammerbezirk Dresden, zu dem auch der Landkreis Meißen gehört, 2.500 Handwerksbetriebe in den Gewerken Friseure und Kosmetik eingetragen, die ihre Geschäfte schließen mussten. Und es gibt Betriebe, die von den strengen Hygienebestimmungen betroffen sind wie Bäckereien, Konditoreien, Fleischereien. Cafè- und Imbissbereiche mussten geschlossen werden. Sorgen haben auch die Kfz-Bertriebe, die nur noch ihre jeweilige Werkstatt öffnen dürfen. Der Kammerpräsident Dr. Jörg Dittrich sagte an die Adresse der Kommunalpolitiker: „Sie können das Handwerk auch unterstützen, indem Sie die Menschen motivieren, zum Bäcker und zum Fleischer und zu den Händlern zu gehen. Unterstützen Sie bitte das Handwerk mit positiven Statements. Unsere Betriebe sind da, sie beschäftigen Menschen und bilden auch weiter aus.“ Landrat Arndt Steinbach hatte bereits vor 14 Tagen dazu aufgefordert, dem regionalen Handwerk Aufträge, die ohne Regelverstöße erfüllt werden können, zu erteilen: „Wir unterstützen das regionale Handwerk mit unseren Möglichkeiten.“ Die Handwerkskammer Dresden berät Handwerksbetrieb unter 0351—4640-409 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Letzte Änderung am Mittwoch, 15 April 2020 00:12
Das Gesundheitsministerium in Sachsen warnt vor vermeintlichen Wundermitteln, die gegen das Coronavirus helfen sollen. Häufig verbergen sich dahinter völlig unwirksame oder im schlimmsten Falle gefährliche Mittel. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise aktuell ein vermeintliches Malariaheilmittel auf der Basis von Natriumchlorit, auch unter dem Kürzel MMS (Miracle Mineral Supplement) bekannt, angepriesen. Tatsächlich gibt es keinen einzigen Nachweis für irgendeine positive Wirkung. Bei Aktivierung des Natriumchlorits entsteht bei der Einnahme das als ätzend und sehr giftig eingestufte Chlordioxid.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: »Von der Einnahme dieses Mittels geht eine erhebliche Gesundheitsgefahr aus. Ich rate dringend von einer Verwendung ab! Die Forschung arbeitet derzeit mit Hochdruck an einem Wirkstoff gegen das Virus. Und es besteht große Hoffnung, dass wir in absehbarer Zeit ein sicheres und wirksames Medikament oder einen Impfstoff zur Verfügung stehen haben. Den Bürgerinnen und Bürgern rate ich, alle Versprechen, die eine einfache Lösung suggerieren genau zu prüfen und sich zu informieren bevor sie irgendwelche Medikamente einnehmen und sich dadurch möglicherweise großen Schaden zufügen.«
Letzte Änderung am Mittwoch, 15 April 2020 00:12
Die Zahl der positiven Tests hat sich seit gestern um sieben auf 145 insgesamt erhöht, davon konnten wiederum 41 Patienten ihre strenge Quarantäne beenden. Sieben Patienten befinden sich in stationärer Behandlung, vier davon auf der Intensivstation. Und 269 Kontaktpersonen verbringen die nächsten 14 Tage in häuslicher Isolation.
 
In der Statistik der Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat Sachsen liegt der Landkreis Meißen bei den auf SARS-CoV-2 positiv Getesteten auf dem vorletzten Platz, weniger Erkrankungen hat nur der Landkreis Nordsachsen. Landrat Arndt Steinbach erklärte auf der heutigen Sitzung des Krisenstabes, dass diese bisherige Bilanz „ein Ergebnis der aufwendigen Recherche der Teams des Gesundheitsamtes ist, wo alle Kontakte einer positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Person ermittelt werden, wo persönlich informiert, aufgeklärt sowie kontrolliert wird.“ Ein wenig Glück, so der Landrat, gehöre aber auch dazu.

Die Zahl der positiven Tests hat sich seit gestern um sieben auf 145 insgesamt erhöht, davon konnten wiederum 41 Patienten ihre strenge Quarantäne beenden. Sieben Patienten befinden sich in stationärer Behandlung, vier davon auf der Intensivstation. Und 269 Kontaktpersonen verbringen die nächsten 14 Tage in häuslicher Isolation. Auf die Frage nach den medizinischen Kriterien der Ansteckung antwortete die Amtsärztin: „Das Robert-Koch-Institut wie auch andere Fachmediziner gehen davon aus, dass ein ungeschützter Face-to-face-Kontakt von 15 Minuten bei einem Abstand von unter zwei Metern eine Übertragung sehr, sehr begünstigt.“ Darum heißt es auch in den nächsten Tagen: Abstand halten und unmittelbare Kontakte vermeiden!

Die Polizei hat am Mittwoch wiederum intensiv kontrolliert und 22 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Bei den Kontrollen über das Osterfest unterstützt die Bereitschaftspolizei die Kollegen im Landkreis Meißen. Polizeihauptkommissar Raiko Riedel informierte den Krisenstab über mehr Kontrollen Richtung Baumärkte und bat darum, die Bürgerinnen und Bürger nochmals auf die Ausgangsbeschränkungen auch über die Osterfeiertage hinzuweisen: „Die Rechtsverordnung des Freistaates zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 ist bis zum 19. April gültig. Diese hier festgelegten Regeln sind die rechtliche Grundlage unserer Kontrollen und der möglicher Konsequenzen.“ Der Krisenstab wird sich berichten lassen, denn er setzt seine Beratungen unter Leitung des Landrates auch an den Osterfeiertagen fort.


Task-Force soll helfen

Unter besonderer Obhut stehen nach wie vor die 38 Altenpflegeheime im Landkreis Meißen. Amtsärztin Petra Albrecht informierte über eine Telefonkonferenz der Corona-Leitstelle am Universitätsklinikum Dresden mit den Gesundheitsämtern am Mittwoch: „Das bevorstehende Osterfest war Anlass, noch einmal über Sicherheitskriterien zu beraten. Wir haben uns mit dem Vorstand der Universitätsklinik Prof. Dr. Albrecht u.a. über Hygienekonzepte ausgetauscht .“ So soll eine Task-Force die Entwicklung der Infektionen in den Heimen beobachten und begleiten. „Wir hoffen sehr“, so Petra Albrecht, „ gemeinsam gut durch diese Zeit zu kommen. Von einer noch engeren Zusammenarbeit erwarten wir zudem wichtige Erkenntnisse über Infektionswege und deren Vermeidung. “

An die „Fernreisenden“, die – von der Bundesregierung in die Heimat zurückgeholt wurden – ergeht die Bitte, sich nach Ankunft umgehend im Gesundheitsamt zu melden. Der Landkreis Meißen hat für Anmeldung und Beratung ein Team zusammengestellt. Alle Rückkehrer erhalten einen Quarantänebescheid, ausgestellt im Amt, der auch gegenüber dem Arbeitsgeber den Sachverhalt rechtlich klärt.

„Die große Menge an gespendeten Desinfektionsmitteln ist auf dem Weg zu den im Krisenstab festgelegten Adressaten“, informierte Ronald Voigt, Leiter des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen den Krisenstab. So erhalten alle Altenpflegeheime ein Kontingent an Handdesinfektion, ein weiterer Teil geht an die Rettungsdienste. Die 1. Beigeordnete des Landkreises Meißen Janet Putz berichtete über einen Kontakt mit der JVA Zeithain: „Die Vorbereitungen über die Produktion von Mund-Nase-Schutz sind abgeschlossen, einziger Wermutstropfen: Wer einen Auftrag für die Justizvollzugsanstalt hat, muss das Material mitbringen."


Ostermenü

Den Blick in die Zukunft richten fällt in diesen Tagen besonders schwer. Das Osterfest, vielleicht schon im Dezember oder Januar mit der Familie geplant, verlangt in diesem Jahr nach neuen Ideen, um ein wenig Abwechslung und Überraschung zu garantieren. Für viele Unternehmen vor allem im Bereich Tourismus und Gastronomie wird es besonders schwierig. Darum soll an dieser Stelle über die Online-Plattform www.lokalhelden-sachsen.de informiert werden. Wer an den Feiertagen nicht auf sein Lieblingsrestaurant verzichten oder vielleicht etwas Neues probieren möchte, meldet sich auf der Plattform an, bestellt das Essen und holt es zur vereinbarten Zeit ab. Neben den Kontaktdaten und Beschreibung der Gaststätten, Restaurants und Cafès sind die Angebote nach „Lieferservice“ und „Speisen zum Abholen“ kategorisiert.

Gönnen Sie dem heimischen Herd ein freies Osterfest! Der Wirt um die Ecke dankt es Ihnen!
Seit Dienstag ist die Zahl der positiven Tests auf SARS-CoV-2 im Landkreis Meißen auf 138 gestiegen. Lediglich fünf Patienten werden noch stationär behandelt, drei auf der Intensivstation. 36 Personen konnten nach überstandener Corona-Erkrankung die Quarantäne beenden, während sich 282 Kontaktpersonen weiterhin in häuslicher Isolation befinden.
 
Seit Dienstag ist die Zahl der positiven Tests auf SARS-CoV-2 im Landkreis Meißen auf 138 gestiegen, lediglich fünf Patienten werden noch stationär behandelt, drei auf der Intensivstation. 36 Personen konnten nach überstandener Corona-Erkrankung die Quarantäne beenden, während sich 282 Kontaktpersonen in häuslicher Isolation befinden.

Unklar war auf Ebene der Landkreise das Verfahren mit Blick auf Reiserückkehrer. Tausende Fernreisende werden mit Auftrag der Bundesregierung weiterhin aus allen Teilen der Welt nach Deutschland geflogen. „Viele von ihnen“, so Amtsärztin Petra Albrecht, „sind bereits auf SARS-CoV-2 getestet, so dass wir hier keine großen Gefahren erwarten.“ Dennoch wird den „Heimkehrern“ eine 14tägige häusliche Isolation verordnet. Den Bescheid für den Arbeitgeber stellt das Gesundheitsamt der Landkreisverwaltung aus.

Unter besonderer Obhut des Krisenstabes stehen nach wie vor die Altenheime im Landkreis Meißen. Sie erhalten noch vor dem Osterfest Desinfektionsmittel aus der BASF-Spende.

Verwundert zeigte sich der Krisenstab hingegen über eine Information der 1. Beigeordneten des Landkreises Janet Putz zu einem Facebook-Post der CDU-Landtagsabgeordneten Daniela Kuge. Sie hatte im Kontext mit der Kinder- und Jugendarbeit des Kreisjugendrings in dieser für Familien mitunter schwierigen Zeit das Engagement des Kreisjugendamtes in Frage gestellt. Janet Putz erläuterte im Krisenstab die aktuelle Arbeit des Amtes auch unter den Bedingungen des „Notbetriebes der Verwaltung: „Sowohl der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) wie die Fachberatung für Kinderschutz sind ohne Einschränkungen auch im ambulanten Bereich unterwegs. Von insgesamt 764 Fällen werden 526 weiterhin vom Jugendamt begleitet. Der Schutzauftrag ist ohne Abstriche gesichert. Ich hätte mir gewünscht, dass die Landtagsabgeordnete vor ihrer Kritik im Netz im Amt oder im Dezernat nachfragt, wie wir in dieser Krisensituation im Kinder- und Jugendschutz aufgestellt sind.“ So wurde das Team Kinder- und Jugendhilfe auf drei Standorte verteilt, um sofort reagieren zu können, wenn Hilfe notwendig ist. Das ASD-Team wird weiterhin von Sozialpädagogen der freien Träger bzw. Netzwerkpartnern unterstützt. „Auch wenn die Hilfeleistungen unter den aktuellen Bedingungen komplizierter sind und teilweise neue Wege gesucht werden müssen“, so Janet Putz, „ist das Wohl der Kinder und Jugendlichen auf Ebene des Kreisjugendamtes das wichtigste Thema.“ Landrat Arndt Steinbach dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie freien Trägern für ihr Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit: „Es ist für alle Seiten keine einfache Zeit, die Eltern wie Kinder oftmals überfordert. Darum bin ich sehr dankbar, dass die Hilfen gut durchdacht und organisiert sind.“ Informationen und Ansprechpartner dazu unter www.kreis-meissen.de oder für Schüler und Eltern auch unter 03521-405917.


Mehr Laborkapazitäten

Die Landesuntersuchungsanstalt (LUA) untersucht als Landeslabor die von den Gesundheitsämtern entnommenen Proben auf das Corona-Virus. Die LUA ist im Landkreis Meißen neben den Vertragslaboren der niedergelassenen Ärzte und dem Corona-Labor der Elblandkliniken am Standort Meißen in Kooperation mit der Infektionsambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS) eine wichtige Säule, auf die sich die Testkapazität im Freistaat Sachsen stützt.

Um noch mehr testen zu können, wurden die Laborkapazitäten von 160 Testergebnissen pro Tag im Februar auf nunmehr 700 Tests erhöht. Die Investition in neue Geräte beträgt rund 147.000 Euro. Die Bilanz: Seit der 5. Kalenderwoche hat die LUA insgesamt 6.667 Proben auf SARS-CoV-2 untersucht, 2.160 alleine in der letzten Woche. 806 Proben davon waren positiv. Amtsärztin Petra Albrecht betonte im Krisenstab, dass die LUA mit ihren Testmöglichkeiten ein ganz wichtiger Partner für die Arbeit des Gesundheitsamtes sei: „Die von uns an die LUA in Auftrag gegeben Tests entscheiden über weitere Maßnahmen im Einzelfall und sind zugleich das Initial für die epidemiologische Ermittlung der Kontaktpersonen bei positivem Testergebnis.“
Im Landkreis Meißen sind aktuell 130 Personen laut Statistik an Covid-19 erkrankt, sieben werden stationär behandelt. Die Zahl der Verstorbenen hat sich leider insgesamt auf fünf erhöht. 230 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation.

Das Berliner Corona-Kabinett unter Führung von Kanzlerin Angela Merkel hat am Montag festgelegt, dass zeitnah über Schritte der Lockerung der strikten Verhaltensregeln entschieden wird. Das klingt nicht nach Optimismus, sondern nach sachlichem Entscheiden und Handeln. Alleine von Montag zu Dienstag ist deutschlandweit die Zahl der positiv auf Covid-19-Getesten um 3000 gestiegen.

Im Landkreis Meißen sind aktuell 130 Personen laut Statistik an Covid-19 erkrankt, sieben werden stationär behandelt. Die Zahl der Verstorbenen hat sich leider insgesamt auf fünf erhöht. 230 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation, bei 32 Personen konnte die häusliche Quarantäne beendet werden. “Die Situation ist nach wie vor sehr angespannt“, sagte Amtsärztin Petra Albrecht. Auch wenn die Zahl der an Covid-19-Erkrankten im Landkreis Meißen eher langsam steige, „nimmt die der komplizierten Verläufe zu“. Schwerpunkt bleiben die 38 Altenheime mit insgesamt 3076 Plätzen. Im Vergleich zu anderen Landkreisen, so die Amtsärztin, gebe es derzeit keine großen Probleme, aber das könne sich jeden Tag ändern. Das Sächsische Sozialministerium hat Handlungsanleitungen herausgegeben, der Landkreis Meißen verteilt Desinfektionsmittel aus der BASF-Spende Schwarzheide an die Heime und die Elblandkliniken testen mit einem mobilen Team bei Verdacht.


Fest ohne Gottesdienst?

Christen gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Den stillen oder auch hohen Freitag begehen die Christen gemeinsam bei Gottesdiensten in ihrer jeweiligen Gemeinde. In diesem Jahr wird es wohl ein eher einsames Gedenken, denn die strengen staatlichen Regeln verbieten Gottesdienste wie Andachten generell. Landrat Arndt Steinbach sagte auf der Sitzung des Krisenstabes gerichtet an die Landesregierung: „Ich wünsche mir, dass das Kabinett Möglichkeiten prüft, die Gottesdienste stattfinden zu lassen. Kirchenräume sind groß und mit der Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, reduziert sich die Ansteckungsgefahr erheblich.“ Da sei jeder Supermarkt gefährlicher. Für den Landrat sind genehmigte und damit vorbereitete Ausnahmen in jedem Fall inoffiziellen Andachten vorzuziehen.


SSG im Krisenstab

Die Städte und Gemeinden des Landkreises Meißen werden künftig eine Stimme im Covid-19-Krisenstab haben. Auf Vorschlag des SSG-Vorstandes wird der Bürgermeister der Gemeinde Zeithain Ralf Hänsel die Kommunikation zwischen Stab und Kommunen koordinieren. Der Oberbürgermeister der Stadt Radebeul und Vorsitzende des SSG- Kreisverbandes Bert Wendsche informierte Landrat Arndt Steinbach über die Entscheidung, die eine „weitere wichtige Möglichkeit ist, das koordinierte Vorgehen der Pandemiebekämpfung im Landkreis zu vertiefen“.


Medizinisches Equipment

Für den Kampf gegen das Corona-Virus werden Schutzmasken für Ärzte und Pflegekräfte weltweit händeringend gesucht. Im Landkreis Meißen haben sich medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser wie die Elblandkliniken inzwischen nach regionalen Produzenten umgeschaut. Ob solche Lösungen auch zukunftsfest sind, wird sich zeigen. Die Bundesregierung will zumindest die Abhängigkeit von internationalen Märkten verringern und als Konsequenz aus der Corona-Krise den Aufbau einer deutschen oder europäischen Produktion von Schutzausrüstung für medizinisches Personal fördern. Es sei wichtig, so Kanzlerin Merkel am Montag gegenüber den Medien, „dass wir als eine Erfahrung aus dieser Pandemie lernen, dass wir hier auch eine gewisse Souveränität brauchen oder zumindest eine Säule der Eigenfertigung.“

Derzeit gibt es viele kommunale Initiativen unter der Überschrift „Hilfe zur Selbsthilfe“. So werden in der Gemeinde Zeithain Schutzmasken für die Feuerwehr, die Kita und die Gemeindeverwaltung genäht. Ähnliche Projekte gibt es auch in anderen Kommunen. Die 1. Beigeordnete des Landkreises Janet Putz berichtete von 3.000 Masken für die Elblandkliniken: „Mit einem solchen Vorhaben verbinden sich natürlich etliche Sicherheitsstandards, die unbedingt eingehalten werden müssen.“ Sie verwies zudem auf eine Nähanleitung, die die Elblandkliniken erstellt haben. Andrerseits haben deutschlandweit viele Unternehmen ihre Produktionen umgestellt bzw. erweitert und produzieren Masken sowie Schutzkleidung.


Einmaliger Bonus

Ärzte wie Pflegekräfte sind in der Corona-Krise besonders belastet. Die Elblandkliniken zahlen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen einmaligen Bonus in Höhe von 500 Euro. „Wir möchten uns damit bei unseren Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Durchhaltvermögen in der aktuellen Corona-Krise bedanken“ sagte der Klinikvorstand Frank Ohi. Inzwischen haben auch Kassen und Länder reagiert und wollen u.a. den Altenpflegerinnen und Altenpflegern eine steuerfreie Sonderzahlung garantieren.
Derzeit sind im Landkreis Meißen 122 Personen an Corona erkrankt, zehn werden in den Elblandkliniken stationär behandelt, davon drei auf der Intensivstation. 28 Menschen konnten ihre Quarantäne nach überstandener Infektion verlassen. 210 Menschen befinden sich in Quarantäne. 
 
Seit gestern hat sich die Zahl der positiv getesteten Covid-19-Infizierten um nur einen Patienten erhöht. Somit sind derzeit im Landkreis Meißen 122 Personen an Corona erkrankt, zehn werden in den Elblandkliniken stationär behandelt, davon drei auf der Intensivstation. 28 Menschen konnten ihre Quarantäne nach überstandener Infektion verlassen. 210 Menschen befinden sich weiterhin in Quarantäne.

Trotz dieser sehr guten Bilanz, auch im Vergleich zu anderen sächsischen Landkreisen, warnte Amtsärztin Petra Albrecht vor zu großem Optimismus: „Die Zahl der Verdachtsfälle steigt von Tag zu Tag, zum Glück erweist sich die Mehrzahl der Tests als negativ. Dennoch wird die Kurve der Infektionen auch im Landkreis Meißen weiter steigen.“ Für die schon mehrere Tage andauernde moderate Entwicklung der Anzahl auf Covid-19 positiv Getesteten gibt es mehrere Ursachen. Die Strategie des Gesundheitsamtes, trotz stetig steigender Zahlen, akribisch die Kontaktpersonen zu ermitteln, erweist sich offensichtlich als wirkungsvoll. Damit verknüpfen sich zudem strenge Auflagen der häuslichen Isolationen, die auch vom Amt kontrolliert werden. Ebenso hat die Disziplin der Landkreisbewohner mit Blick auf die angeordneten Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote Einfluss auf die Statistik. Auf die Frage, warum die Zahlen in Radebeul und Klipphausen relativ hoch im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis seien, antwortete Landrat Arndt Steinbach: „Wir vermuten, dass hier die ersten, noch unbemerkten Infektionen im Landkreis Meißen aufgetreten sind. Damit konnte sich die Zahl der Kontakte ebenso schleichend vergrößern.“


Rettungsdienst

Der Leitende Notarzt Dr. Oliver Hensel berichtete im Krisenstab über die aktuelle Lage im Rettungsdienst, der analog der Corona-Statistik sehr „normal“ verläuft. Im Landkreis Meißen gibt es sechs Rettungswachen mit sieben Außenstellen. „Alle Standorte sind ohne Einschränkungen einsatzbereit“ sagte Ronald Voigt, Leiter des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen. Insgesamt sind im Landkreis Meißen 213 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst sowie 75 Notärzte tätig. Alle 16 Rettungstransportwagen (RTW) und fünf Einsatzfahrzeuge für die Notärzte sind im Dienst. Im Vergleich zur Statistik 2019 haben sich die Rettungseinsätze sogar um 19 Prozent verringert. „Doch das sind nur Zahlen“, so Ronald Voigt. Auch er geht davon aus, dass sich die Einsätze in nächster Zeit erhöhen werden: „Die Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen des Rettungsdienstes ist dennoch uneingeschränkt sichergestellt.“ Sollte sich die Zahl der Notfälle allerdings drastisch erhöhen, muss neu konzipiert und geplant werden.


Polizeikontrollen

Die Lage im Landkreis Meißen war am ersten sonnigen Wochenende im April nach Aussage der Polizei „entspannt“. Es gab an beiden Tagen insgesamt 45 Strafanzeigen und 70 Anzeigen aufgrund von Ordnungswidrigkeiten im gesamten Landkreis. Die Kontrollen werden fortgesetzt.


Spende

Die BASF - Werk Schwarzheide hat dem Landkreis Meißen 1000 Liter Desinfektionsmittel gespendet. Der Leiter des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen Ronald Voigt informierte den Krisenstab über die Verteilung. Landrat Steinbach dankte für diese großzügige Spende, die heute übergeben wird.
Letzte Änderung am Dienstag, 07 April 2020 00:11