Im Landkreis Meißen gibt es damit seit Beginn der Pandemie 28.708 positiv getestete Fälle, von denen sich gegenwärtig 5.689 positiv getestete Personen in behördlich angeordneter Quarantäne befinden. 44 Kontaktpersonen von positiven Fällen wurden abgesondert.
Unabhängig vom Status der Quarantäne sind aktuell 172 Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Meißen als stationär aufgenommen erfasst, davon werden 44 auf der Intensivstation behandelt. Von den 172 hospitalisierten Personen sind 23 geimpft und 149 ungeimpft, von den ITS-erfassten Personen sind vier geimpft und 40 ungeimpft. Bei drei weiteren verstorbenen Personen beläuft sich die Zahl der Verstorbenen auf nunmehr 693.
Der Krisenstab des Landkreises Meißen hat sich heute erstmals wieder in umfassender Besetzung – damit sind neben Landratsamt und Elblandkliniken auch Vertreter der Bundeswehr, der Polizei sowie der Städte und Gemeinden anwesend – in einer Videokonferenz beraten. Landrat Ralf Hänsel eröffnete die Sitzung mit den Worten: „Ich hatte gehofft, in dieser Runde und in einer solchen Situation nicht erneut beraten zu müssen.“
Sowohl das Gesundheitsamt als auch Klinik-Vorstand Rainer Zugehör beschrieben die aktuelle Lage als dramatisch. So ist bei den Infektionszahlen nach wie vor eine Verdopplung der Zahlen aller zehn Tage zu verzeichnen. Ein massives Infektionsgeschehen ist derzeit in den Kitas und Schulen zu erkennen. Auch Arztpraxen und Labore sind sehr stark belastet, sodass die Wartezeit auf einen PCR-Test gegenwärtig vier bis fünf Tage betragen kann. Die Ermittlerteams im Gesundheitsamt wurden personell noch einmal verstärkt und die Abläufe zur Bescheiderstellung müssen noch mehr verkürzt und noch effektiver gestaltet werden.
In den Elblandkliniken hat sich die Situation zur Vorwoche weiter verschärft. „Es sind einfach zu viele Patienten im Landkreis Meißen für die vorhandenen ITS-Betten“, so Vorstand Rainer Zugehör. Als mögliche Lösungen sieht er nur die Verlegung von Patientinnen und Patienten oder die Gewinnung von mehr Personal. Daher erneuern die Elblandkliniken ihren Appell nach Unterstützung an die Bevölkerung: Personen, die idealerweise über medizinische Vorkenntnisse verfügen und/oder bereits Erfahrungen bei der Arbeit in Kliniken haben sowie für einen Zeitraum von mehr als ein paar Tagen zur Verfügung stehen könnten, werden gebeten, sich bei den Elblandkliniken zu melden. Für eine Kontaktaufnahme stehen die Sekretariate der Verwaltungsdirektion an den drei Standorten bereit:
- Standort Meißen: Telefon - 03521 7431201
- Standort Radebeul: Telefon - 0351 8333200
- Standort Riesa: Telefon - 03525 753013
Weitere Themen im Krisenstab waren denn auch eine mögliche verstärkte Unterstützung durch die Bundeswehr. Entsprechende Anträge sind noch in der vergangenen Woche gestellt worden. Auch der Stand der Einrichtung kommunaler Impfstellen, zu denen der Freistaat Sachsen die Landkreise und Kreisfreien Städte beauftragt hat, wurde besprochen. Trotzdem dies eine völlig neue Aufgabe für den Landkreis ist, die einen hohen logistischen und organisatorischen Aufwand bedeutet, wird angestrebt, dass die ersten Impfstellen in der ersten Dezemberhälfte in Betrieb gehen können. Voraussichtlich können in den fünf Großen Kreisstädten solche Impfstellen geschaffen werden. Über die Details informiert der Landkreis Meißen zeitnah.