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Mittwoch, 28 Oktober 2020 01:37

Corona – Aktuelles zur Situation im Landkreis Meißen sowie aus der Beratung des Krisenstabes (27.10.2020)

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Die Zahl der im Landkreis Meißen positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getesteten Personen hat sich seit gestern um 20 auf nunmehr insgesamt 629 Personen erhöht. Davon befinden sich gegenwärtig 215 Menschen in behördlich angeordneter Quarantäne. Zudem gilt für 362 Kontaktpersonen von positiven Fällen eine häusliche Isolation.

Der Inzidenzwert hat sich auf 59,2 erhöht. Da die Schwelle von 50 Neuinfektionen bezogen auf 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen bereits gestern überschritten wurde, war der Landkreis verpflichtet, zur Eindämmung des Infektionsgeschehens weitere Maßnahmen zu ergreifen. Seit heute gilt daher die 3. Allgemeinverfügung des Landkreises Meißen zum Vollzug der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung, zu finden unter http://www.kreis-meissen.org/3345.html (siehe dazu auch die gestrige Pressemitteilung).

In der heutigen Sitzung des Corona-Krisenstabes des Landkreises informierte Frau Dr. Ulrike Thieme vom Gesundheitsamt darüber, dass Veranstaltungen gleichwohl stattfinden können. „Allerdings ist die Anzahl der Teilnehmer nunmehr grundsätzlich auf 100 begrenzt. Für Ausnahmen, insbesondere in Hinblick auf in Kürze stattfindende, bereits genehmigte Veranstaltungen, ist eine erneute Abstimmung des Hygienekonzeptes mit dem Gesundheitsamt erforderlich.“ Ggf. könnte es z. B. notwendig sein, die bislang mögliche Verringerung der Mindestabstände aufzuheben.

Oberste Priorität hat nach wie vor die Kontaktnachverfolgung. Dafür erhält das Gesundheitsamt ab der kommenden Woche Unterstützung durch 10 Soldaten der Bundeswehr. Mitglieder des THW sowie Studenten der Verwaltungsfachhochschule sind hier bereits seit Montag entsprechend im Einsatz. Zudem wurde Personal aus anderen Bereichen der Landkreisverwaltung in das Gesundheitsamt abgeordnet, sodass sich dort jetzt 180 Mitarbeiter/innen mit der Kontaktnachverfolgung, der Beratung sowie der Prüfung von Hygienekonzepten beschäftigen. „Wir sind sehr dankbar für diese Hilfen“, so Frau Dr. Thieme. „Wenn sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen aber weiter erhöht, werden wir nicht mehr alle Kontaktpersonen zeitnah erreichen und so die Infektionsketten unterbrechen können.“ Es sei daher nach wie vor wichtig, durch die Einhaltung der Corona-Schutz-Maßnahmen die Ausbreitung des Virus möglichst zu verlangsamen.

Die stellvertretende Landrätin, Janet Putz, machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass u. a. bei privaten Feiern, die derzeit ausschließlich im Familien- und Freundeskreis mit max. 10 Personen zulässig sind, Augenmaß angebracht sei. „Nicht alles, was rechtlich möglich ist, sollte in jedem Fall ausgereizt werden. Respekt und Verantwortungsbewusstsein sowie der gesunde Menschenverstand gebieten es, niemanden unnötigen Risiken auszusetzen.“

Dies gilt auch für den Halloween-Brauch am 31.10, bei dem Kinder von Haus zu Haus gehen. „Die einzelnen Gruppen sollen nicht mehr als 5 Kinder umfassen. Mund-Nasen-Bedeckungen sollten selbstverständlich sein, Halloween-Gaben nur in Originalverpackung angenommen und die Süßigkeiten nur nach vorheriger ausführlicher Handhygiene verzehrt werden.“, mahnt Frau Dr. Thieme zur Vorsicht. Vor dem Hintergrund, dass Quarantänepersonen nicht die Haustür öffnen dürfen, sollte auch dort nur einmal geklingelt werden, wo erkennbar jemand zu Hause ist.

Sorge bereitet den Mitgliedern des Krisenstabes, dass Quarantäneanordnungen in Einzelfällen nicht immer auf die erforderliche Akzeptanz stoßen, Mund-Nasen-Bedeckungen nicht oder nicht richtig getragen sowie Abstände oder Hygieneregeln nicht eingehalten werden. Aus diesem Grund intensiviert das Kreisordnungsamt seine anlassbezogenen Kontrollen und wird die Präsens vor Ort dort, wo es erforderlich ist, durch den Einsatz von Landes- und Bundespolizei verstärkt.

Klinikvorstand Frank Ohi informierte die Mitglieder des Krisenstabes über 26 Erkrankte, welche aktuell im Elblandklinikum Meißen stationär betreut werden. Sechs von ihnen befinden sich auf der Intensivstation. „Im Frühjahr mussten vor allem hochbetagte mit Covid-19 infizierte Menschen behandelt und vor allem auch beatmet werden.“, so Ohi. „Das Durchschnittsalter ist jetzt auf 68 gesunken und es weisen auch weniger Patienten eine Vorerkrankung oder -belastung auf.“

Weitere Informationen

  • Quelle: Landratsamt Meißen - www.kreis-meissen.de